Gender

Ich habe früher eher nur das generisches Maskulinum benutzt und wollte nicht immer “gendern”, weil ich zu faul bin, aber seit ich weiß, dass es so viele arrogante Idiot*innen, Idiot_innen, Idiotπinnen, IdiotInnen, Idiot😭innen, Idiot@innen, Idiot🙈innen und so weiter gibt, die sich über die Debatte, den “Gender-Wahnsinn” (Hölle, Hölle, Hölle) empören, gendere ich leidenschaftlich.

Empört euch, ihr Idiot*innen, Idiot_innen, Idiotπinnen, IdiotInnen, Idiotinnen, Idiot😭innen, Idiot@innen, Idiot🙈innen, Idiotennes, Idiotieneres, Idiotinas, Idiotinninen, Idiot💩innen. Man hat sonst nichts zu tun. Es macht euch auch nicht intelligent. Zwei Gs lassen Idiot*innen, Idiot_innen, Idiotπinnen, IdiotInnen, Idiotinnen, Idiot😭innen, Idiot@innen, Idiot🙈innen, Idiotennes, Idiotieneres, Idiotinas, Idiotinninen, Idiot💩innen zittern. Macht weiter so, Greta Thunberg und Gender, ihr seid mehr gangsta und angsteinflössender als die meisten peinlichen, deutschen Gangsta-Rapper.

Stürmig

Mein Trash TV-Ersatz als leider Nicht-Fernseher-Besitzerin sind “Shitstorms” in den deutschen Medien. Es geht stürmisch zu. Es ist ständig etwas. Welt, Zeit, Spiegel enttäuschen nicht, ab und zu auch mal die FAZ. Normalerweise müsste bei vielen dieser sogenannten Shitstorms die Karriere des “Journalisten” oder der “Journalistin” vorbei sein, denn wer mag schon dumme, unlustige und arrogante Menschen, aber in Deutschland sind diese Eigenschaften – dumm und arrogant und unlustig – oftmals karriereförderlich und die Karriere fängt gerne dann erst an oder nimmt Aufschwung und der Shitstorm-Lieferant oder die Lieferantin, gibt sogar noch in selbstgetippten Büchern und nicht nur in peinlichen Artikeln die Ignoranz zum “Besten”. Im Ausland ist das ja auch nicht immer viel anders. Auch da gibt es die Shitshorm-Dummsia, aber nach dem ersten Shitstorm gilt man dann eben als “Linker” oder “Rechter” und bleibt bei den entsprechenden Medien und wird nicht wie in Deutschland als Universal-Idiot meist unkritisch bei allen Medien herumgereicht und geht nicht mit seiner grenzenlosen Dummheit wie ein Staubsaugervertreter hausieren (nichts gegen Staubsaugervertreter).
Ich weiß nicht, ob es bei der Süddeutschen schon mal einen Shitstorm gab. Falls nicht, stelle ich mich gerne zur Verfügung und schreibe einen. Bis dahin muss ich mich mit den oben erwähnten Pöbelei-Garanten zufrieden geben.

Dieses Mal kommt der Sturm, mal wieder, beim Spiegel auf. Trash-TV Kolumnistin Anja Rützel schrieb über die Preisverleihung “About you Awards”. So eine Kolumne zu schreiben ist mir schon suspekt. Ich denke, so etwas lesen heimliche Trash-TV-Fanatiker/innen, die sich durch das Heruntermachen von anderen besser fühlen wollen, denn wer sonst sollte so etwas lesen, wenn man ja doch so gut wie keine Namen kennt und nicht weiß, um was es geht. Ich weiß nicht, für was bei den “About you Awards” Preise verliehen werden und da ich für diesen Text hier nicht bezahlt werde, schlage ich auch nicht online bei Ecosia nach. Ich nehme aber mal stark an, dass es trotz des irreführenden Namens, nicht um mich geht, auch wenn ich denke, dass ich viele Preise verdient hätte. Meine Bescheidenheit soll aber in diesem immer noch unbezahlten Text nicht thematisiert werden. Rützel kritisiert in ihrer Kolumne die “Influencer” und Stars der Preisverleihung. Lob gibt es nur für Riccardo Simonetti. Alle anderen fallen Rützel eher negativ auf. Zu oberflächlich, zu heuchlerisch. Das stimmt sicherlich bei einigen, aber dass bei der Veranstaltung verkündet wird, dass Bäume gepflanzt werden, ist gut. Nur weil der oder die mal wieder dies oder das macht oder nicht macht und damit heuchlerisch ist, bedeutet ja nicht, dass man keine Bäume pflanzen sollte, damit man nicht heuchlerisch wirkt. Ich weiß nicht, Anja. Warum ziehst du nicht nackt in den Wald, trinkst Wasser aus einem Bach, isst Rehexkremente und als Toilettenpapier benutzt du abgefallene Blätter, die du recyclest und schreibst deine bereichernden Kolumnen darauf. Be the change you want to see in the world und so.

Was nun bei dieser Kolumne Rützel als vorübergehende Titelträgerin von Germany’s Next Shitstorm Journalist auszeichnete, ist ihre Meinung zu Nicht-Komikerin Enissa Amani. Amani hält bei besagter Preisverleihung (“About you Awards”, nicht Germany’s Next Shitstorm Journalist) eine Rede und sagt, dass sie nicht noch mal Komikerin genannt werden möchte und wenn sie noch mal jemand so nennt, wandert sie aus. Rützel hält das nicht für witzig und fordert die Nicht-Komikerin zur Auswanderung auf. Das erzürnt wiederum Amani, die das als eine Art von Rassismus betrachtet, “dem Ausländer” zu sagen, auszuwandern.

Anja Rützel ist wahrscheinlich nett und nicht mit anderen Shitstorm-Journalist/innen zu vergleichen, aber das alles ist schon ein bisschen zu Deutsch. Jemand mit ausländischem Background ist empfindlich für den oder die Deutsche und statt “Es tut mir leid, dass du das so verstanden hast. Ich habe das nicht so gemeint.” kommt nur Bla bla. Amani übertreibt ein bisschen, aber so ganz unberechtigt ist ihre Kritik an Rützels Kritik ja nicht und wer austeilt, muss eben auch einstecken können.

Es ist ja bei vielen Journalisten und Journalistinnen so: Alle Flüchtlinge sind gut und rein und wer schon ein paar Jahre länger in Deutschland ist und zu gut Deutsch spricht und beinahe schon als Deutsche oder Deutscher mit ungewöhnlichem Namen, anderer Hautfarbe oder Religion durchgeht oder gar einen deutschen Pass hat, der sollte lieber die Klappe halten, denn es gibt keine “Woke points” für die unspektakulären, alten Ausländer. Man ist aber keinesfalls rassistisch, denn man hat mindestens einen nicht-deutschen Bekannten und der Dönermann um die Ecke – man kennt ihn sogar mit Vornamen, weil man sich betrunken mal mit ihm “angefreundet” hat und man unterhält sich auch öfter mal mit seinen ausländischen Taxifahrern in seinem eigenen so schön leicht dekadenten, aber doch so bodenständigen Zugezogen-Großtadt-Laien-Theater.

Süddeutsche schreibt mir wegen des Shitstorm-Artikels.